Warum eigentlich Salzmannschule?

Um Kinder zu begeistern und Freude am Lernen zu erwecken, ist ein anschaulicher Unterricht in der Schule das Wichtigste. Jede Art von körperlicher Übung sowie praktische Umsetzung des Erlernten prägt sich besser bei den Kindern ein als ein langweiliger Frontalunterricht. Das Ausprobieren von Musikinstrumenten z. B. bringt den Kindern mehr als das Auswendiglernen der Komponisten.

Der naturkundliche Unterricht als Grundlage für weiterführende Bildung sollte nicht unterschätzt werden. Dazu gehört auch, dass die Kinder erstmal ihre nähere Umgebung kennenlernen (Stadtteil, Stadt), bevor sie Dinge pauken, die weit entfernt und damit schwerer vorstellbar sind.
Auswendiglernen und Abschreiben aus Büchern oder von der Tafel nervt die Kinder und bringt keinen dauerhaften Lernerfolg.
Vielmehr sollten sie zu selbstständigem Beobachten und Beurteilen also zum Mitdenken angeleitet werden. Eine Physikstunde, in der es „zischt“ und „knallt“, ist dabei wirkungsvoller als trockene Vorträge der Lehrkraft.

Ist der Erfolg dann eingetreten, muß ein Schüler dies auch durch kleine Vorteile oder Auszeichnungen deutlich merken, um erneut angespornt zu werden. Erstklässler sind z.B. stolz über Sternchen oder Herzen unter ihren Aufgaben. Sind diese ganzen Ansichten nur Wunschvorstellungen oder durchaus praktizierbare pädagogische Grundsätze? Vor über 200 Jahren waren dies revolutionäre Theorien und wurden von einem Erzieher namens Christian Gotthilf Salzmann umgesetzt. Christian Gotthilf Salzmann wurde als Sohn eines Geistlichen am 01.06.1744 in Sömmerda bei Erfurt geboren. Nach seinem Theologiestudium arbeitete er als Pastor in Erfurt. Ab 1781 war er Lehrer an dem Philanthropin in Dessau. (Philanthropen traten für eine Erziehung ein, die die freie Entfaltung der natürlichen Kräfte des Kindes, besonders die Ausbildung seiner Vernunft fördern sollte.)
1784 kaufte Salzmann das Gut Schnepfenthal bei Gotha und gründete eine Erziehungsanstalt für Jungen, in der er seine damals außergewöhnlichen Grundsätze anwandte.

Unsere Schule trägt nicht nur seinen Namen, sondern versucht auch viele seiner Erkenntnisse „umzusetzen“, die er sich damals mühsam erkämpft hat.
Darum sollte sich ein jeder, Lehrer oder Eltern, den wichtigsten Grundsatz von Salzmann täglich bewußt machen:
„Von allen Fehlern und Untugenden seiner Zöglinge muß der Erzieher den Grund in sich selbst suchen.“